Viele Menschen kennen Pfandhäuser hauptsächlich als Orte, an denen Schmuck, Elektronik oder Uhren gegen Bargeld beliehen werden können. Doch was viele nicht wissen: Auch Autos können in einem Pfandhaus als Sicherheit für einen kurzfristigen Kredit dienen. Wie genau das funktioniert, erklären wir in diesem Beitrag.
Autopfand – was ist das eigentlich?
Ein Autopfand ist eine Form des Pfandkredits, bei dem der Fahrzeughalter sein Auto als Sicherheit hinterlegt und im Gegenzug einen Geldbetrag erhält. Diese Art der Kreditvergabe ist unkompliziert, schnell und setzt keine Bonitätsprüfung voraus.
So funktioniert der Ablauf eines klassischen Autopfands
Der Prozess gliedert sich in wenige, klare Schritte:
1. Fahrzeugbewertung
Zunächst wird das Fahrzeug im Pfandhaus begutachtet. Dabei spielen Zustand, Baujahr, Laufleistung, Marke und Modell eine Rolle. Auch Dokumente wie der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I), Fahrzeugbrief (Teil II) und ggf. der TÜV-Bericht werden benötigt.
2. Kredithöhe festlegen
Basierend auf dem aktuellen Marktwert des Autos wird die mögliche Kreditsumme bestimmt. In der Regel liegt diese bei etwa 50–80 % des Zeitwerts.
3. Pfandvertrag abschließen
Sind beide Seiten einverstanden, wird ein Pfandvertrag aufgesetzt. Dieser regelt die Laufzeit (1–3 Monate, verlängerbar), die Zinsen und Gebühren sowie die Rückgabebedingungen.
4. Fahrzeugabgabe
Das Auto wird an das Pfandhaus übergeben und sicher verwahrt – häufig in einer geschlossenen Halle oder auf einem überwachten Gelände. Der Kreditbetrag wird sofort in bar oder per Überweisung ausgezahlt.
5. Auslösung
Innerhalb der vereinbarten Frist kann der Kredit inklusive Zinsen und Gebühren zurückgezahlt werden. Nach vollständiger Zahlung erhält der Kunde sein Fahrzeug zurück.
Was passiert, wenn man das Auto nicht auslöst?
Wird das Fahrzeug nicht rechtzeitig ausgelöst, hat das Pfandhaus das Recht, das Auto öffentlich zu versteigern. Der Erlös wird zunächst zur Deckung der offenen Forderungen verwendet. Ein eventueller Überschuss wird dem Fahrzeughalter ausgezahlt.
Fazit
Ja, man kann ein Auto ins Pfandhaus geben – und das ist oft eine schnelle Lösung, wenn kurzfristig Geld benötigt wird. Wichtig ist, den Ablauf zu verstehen und sich bewusst zu sein, dass das Fahrzeug für die Dauer des Kredits beim Pfandhaus bleibt.